Pressemitteilung SGI 27.04.2023

SGI-Präsident fordert G7-Staats- und Regierungschefs auf Hiroshima-Gipfel zum Verzicht auf Ersteinsatz von Atomwaffen auf Pressemitteilung

Tokio, 27. April 2023: 

Am 27. April 2023 gab der buddhistische Philosoph und Friedensstifter Daisaku Ikeda, Präsident der Soka Gakkai International (SGI), eine Erklärung ab. Hierin fordert er die Staats- und Regierungschefs der G7-Länder, die sich vom 19. bis 21. Mai in Hiroshima treffen, auf, mutige Schritte zur Lösung des Konflikts in der Ukraine zu unternehmen und die Sicherheit der gesamten Menschheit zu gewährleisten, indem sie die Führung in den Diskussionen über den Verzicht auf den Ersteinsatz von Atomwaffen übernehmen.

Ikeda, der sich seit den 1960er Jahren vehement für die Abschaffung von Atomwaffen einsetzt, sieht den G7-Gipfel in Hiroshima als Chance, auf dem unerschütterlichen Engagement und der Entschlossenheit der Hibakusha (Überlebende der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki) aufzubauen, dass niemand die tragischen Auswirkungen von Atomwaffen jemals wieder erleben muss.

Er erklärt: „Da sich die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten mit den tatsächlichen Folgen einer Atomwaffendetonation und den bitteren Lehren aus dem Atomzeitalter auseinandersetzen, fordere ich sie auf, ernsthafte Überlegungen über die Verpflichtung zum Verzicht auf den Ersteinsatz anzustellen, damit ihre gemeinsame Einsicht in die Unzulässigkeit von Atomwaffen in einer veränderten Politik zum Ausdruck kommen kann.“

Er warnt, dass es angesichts der Aushöhlung des Tabus gegen den Einsatz von Atomwaffen unter den Atomwaffenstaaten und der Tatsache, dass die Rahmenbedingungen für die Verwaltung und Verringerung der Atomwaffenarsenale zu kollabieren drohe, es noch nie so notwendig war, eine Politik des Verzichts auf den Ersteinsatz festzulegen.

In Bezug auf die Ukraine fordert Ikeda, dass der Hiroshima-Gipfel ein „Rezept für Hoffnung“ liefern sollte, indem er sich für eine sofortige Einstellung der Angriffe auf zivile Infrastrukturen einsetzt und konkrete Pläne für Verhandlungen entwickelt, die zu einer Einstellung der Feindseligkeiten führen sollen.

Er betont, dass Vertreter:innen der Zivilgesellschaft, wie Ärzt:innen und Pädagog:innen, die das Leben und die Zukunft der Menschen schützen, als Beobachter:innen an solchen Verhandlungen teilnehmen sollten.

Ikeda verweist auf die Arbeit der Ärzt:innen auf beiden Seiten des Kalten Krieges, die Anfang der 1980er Jahre die IPPNW (Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges) gründeten und sich in Hiroshima unter dem Motto „Lasst uns zusammen leben, nicht zusammen sterben“ trafen. In diesem Sinne schließt er mit der dringenden Notwendigkeit, zu einem Paradigma der „gemeinsamen Sicherheit“ für die gesamte Menschheit überzugehen.

Es ist das dritte Mal im vergangenen Jahr, dass Ikeda, ein langjähriger Befürworter der Abschaffung von Atomwaffen, eine Kein-Ersteinsatz-Politik fordert. Zum ersten Mal drängte er 1975 auf Erklärungen zum Verzicht auf den Ersteinsatz, nachdem er prominente Führer:innen und Denker:innen in allen fünf Atomwaffenstaaten besucht hatte.

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Die Soka Gakkai ist eine weltweite buddhistische Gemeinschaft, die sich für Frieden, Kultur und Erziehung einsetzt. Daisaku Ikeda (geb. 1928) ist Präsident der Soka Gakkai International (SGI), einer internationalen Vereinigung der Soka Gakkai. Sie ist Nichtregierungsorganisation mit beratendem Status beim ECOSOC der Vereinten Nationen. Seit über 40 Jahren verfasst Ikeda Vorschläge mit konkreten Lösungsansätzen für die komplexen Probleme der Menschheit, in deren Mittelpunkt die Abschaffung von Atomwaffen steht.

Kontakt:
Herr Yuki Kawanaka
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Soka Gakkai
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